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Tornado
Peter Gruber | Bodo Hell | Alois M. Holzer
20/13 cm, 62 Seiten
15 € (Herausgeber: ESSL – Europäisches Unwetterforschungsinstitut)
ISBN 3-9500671-1-6
Ersterscheinung Mai 2018
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Die Autoren Bodo Hell und Peter Gruber folgten der Einladung von Tornadoforschern aus Wiener Neustadt, sich dem „Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916“ literarisch anzunähern. Die Texte der Autoren eröffnen neben den historischen Fakten weitere Blickwinkel auf das seltene (im vorliegenden Fall auch vielfach todbringende) Ereignis. Alois M. Holzer stellt den literarischen Beiträgen eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Erkenntnisse und Schlüsse gegenüber.
Es geschah mitten im Ersten Weltkrieg. Weitab von der Front. Am Alpenostrand. Im unmittelbaren Umfeld von Wiener Neustadt. Es hatte weder mit Kriegstreibern noch mit Militär und Soldaten zu tun. Als für Bruchteile einer Tagesstunde Himmel und Erde sich verbündeten, urplötzlich wie in eins zusammenflossen, und sich für wenige Minuten in eine höllische Verdammnis verwandelten, mit unvorstellbarer Allmacht, sodass kurz darauf nichts mehr so war wie vorher. Ein unfassbares Bündnis, das die Natur am späten Nachmittag des 10. Juli 1916 mit einer Mächtigkeit zeigte, wie es nie zuvor und nie danach in solcher Heftigkeit jemals beobachtet worden war. Ein angsterweckendes, furchterregendes Band war es, das Himmel und Erde verknüpfte. Fern der Fantasie einer himmelsbegehrenden Leiter oder eines himmelsbegehrenden Turmes. Nein, das war eine völlig andere Verbindung. Eine, von der niemand wusste, welche Allmächtigkeit mehr wiegte, diejenige des Himmels oder diejenige der Erde. Es war eine Hölle des Schreckens, die sich im Nu offenbarte, eine breite Schneise der Verwüstung riss, eine immense Spur der Zerstörung zog und einen Kahlschlag des Todes bescherte, der den Menschen mehr Furcht und Angst einjagte, als das Inferno und die Flammen des Krieges, in denen zur selben Zeit die Monarchie loderte.
[ aus „Tornado“ von Peter Gruber ]